Die Punktevergabe im Tennis ist einzigartig und kann für diejenigen, die mit der Sportart nicht vertraut sind, oft verwirrend sein. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Golf oder Rugby gibt es beim Tennis ein Punktesystem, das vielleicht etwas eigenartig erscheint. In diesem Artikel erkunden wir die Ursprünge der Punktezählung im Tennis und finden heraus, warum die Punkte auf so eigentümliche Weise gezählt werden. Machen Sie sich bereit, in die Vergangenheit einzutauchen und das Geheimnis hinter der Punktevergabe in diesem wunderschönen Sport zu lüften.
Das traditionelle Punktesystem: Um die Punktevergabe im Tennis zu verstehen, müssen wir zu seinen historischen Wurzeln zurückkehren. Ursprünglich wurde Tennis ohne formelles Punktesystem gespielt. Früher zählten die Spieler die Punkte einfach in numerischer Reihenfolge, was zu langen und verwirrenden Spielen führte.
Hofspiele: Als Tennis im 17. und 18. Jahrhundert an den europäischen Königshöfen immer beliebter wurde, wurde es notwendig, ein klareres und präziseres Punktesystem einzuführen. Es wurde ein Spielsystem eingeführt, das das Spiel in überschaubarere Einheiten unterteilte.
Der Ursprung von „Liebe“: Eine populäre Theorie über den Ursprung des Wortes „Liebe“ im Tennis geht auf das Altfranzösische zurück. Das Wort „l’oeuf“, das auf Französisch „Ei“ bedeutet, wurde vermutlich verwendet, um eine Punktzahl von null zu beschreiben. Dies lag daran, dass die Null der runden Form eines Eis ähnelte. Daher wurde dieses Wort von den Engländern übernommen, um einen Spielstand von Null zu bezeichnen, und auch heute noch wird diese merkwürdige Bezeichnung für die Null im Schlägersport beibehalten.
Der Ursprung des Wortes „Deuce“: Das Wort „Deuce“ wird im Tennis verwendet, um eine Situation zu beschreiben, in der beide Spieler einen Spielstand von 40:40 erreicht haben, was ein Unentschieden im Spiel bedeutet. Auch zum Ursprung des Wortes „Deuce“ gibt es mehrere Theorien, aber keine davon konnte endgültig bestätigt werden.
Einer Theorie zufolge könnte „Deuce“ vom französischen Wort „à deux“ abgeleitet sein, was „zwei“ bedeutet. Damit ist die Situation gemeint, in der beide Spieler den gleichen Punktestand haben und zwei aufeinanderfolgende Punkte erzielen müssen, um sich einen Vorteil zu verschaffen und das Spiel zu gewinnen. Im Laufe der Zeit hat sich „à deux“ im Tenniskontext möglicherweise weiterentwickelt und zu „deuce“ vereinfacht.
Eine andere Theorie besagt, dass „Deuce“ möglicherweise vom niederländischen Wort „doodjesspel“ stammt, das sich auf ein altes, dem Tennis ähnliches Spiel bezieht. Es wird gesagt, dass die Spieler bei diesem Spiel bei einem Punktegleichstand „doodjesspel“ sagten, um einen Gleichstand oder Punktegleichstand anzuzeigen.
Die kuriose Punktefolge: Auch die Punktefolge im Tennis ist faszinierend. Es beginnt mit „Liebe“ (Null), geht dann weiter zu „15“, dann zu „30“ und schließlich zu „40“. Erreichen beide Spieler 40 Punkte, kommt es zum sogenannten „Einstand“. Von dort aus müssen Sie zwei aufeinanderfolgende Punkte erzielen, um das Spiel zu gewinnen. Diese Wertungsreihenfolge hat ihre Wurzeln in den Zählsystemen, die damals beim Glücksspiel und im Breitensport verwendet wurden.
Das Punktesystem soll sich aus dem französischen Königshofspiel „Jeu de Paume“ (Palmspiel) entwickelt haben, einer frühen Variante des Tennis. Bei diesem Spiel traten die Spieler auf einem geschlossenen Platz gegeneinander an und schlugen den Ball mit bloßen Händen gegen eine Wand. Das beim „Jeu de Paume“ verwendete Punktesystem ähnelte dem des modernen Tennis und umfasste Punktzahlen von „15“ über „30“ bis hin zu „40“.
Der Grund für diese besondere Satzzeichenfolge ist nicht ganz klar. Einige Theorien gehen davon aus, dass die Zahlen „15“ und „30“ von einer alten Form der 60er-Zählung abgeleitet sind, die im alten Mesopotamien verwendet wurde, wo eine Stunde in 60 Minuten und eine Minute in 60 Sekunden unterteilt war. Andere wiederum glauben, dass die Zahlen von dem alten Zählsystem des Paume-Spiels abgeleitet sind, das auf Vielfachen von 5 basierte.
Noch faszinierender ist die Zahl „40“, die den höchsten Punktestand vor dem Gewinn eines Spiels darstellt. Eine verbreitete Theorie besagt, dass „40“ vom französischen Wort „quarante“ (vierzig) abgeleitet ist, das ähnlich ausgesprochen wird wie „quarante“ (weglegen) im Spiel Paume. Früher riefen die Spieler „Quarantäne“, wenn ihnen nur noch ein Punkt vom Sieg fehlte, später wurde daraus „40“.
Als Tennis immer beliebter wurde und offizielle Turniere eingeführt wurden, wurde das Punktesystem im Tennis eingeführt, um den Spielverlauf klarer und geordneter verfolgen zu können. Im Jahr 1877, als das erste Wimbledon-Turnier stattfand, wurde das Punktesystem eingeführt, das wir heute kennen.
Im Laufe der Jahre ist das Punktesystem im Tennis praktisch unverändert geblieben. Obwohl einige Modifikationen vorgeschlagen wurden, hat das traditionelle System den Test der Zeit bestanden und ist zu einem integralen Bestandteil der Geschichte und des Wesens des Tennis geworden.
Kurz gesagt: Das besondere Punktesystem im Tennis hat seinen Ursprung in den Spielen des französischen Königshofs und wurde aufgrund seiner Einfachheit und einfachen Nachvollziehbarkeit übernommen. Obwohl es zunächst seltsam erscheinen mag, ist es Teil des Charmes und der Tradition des Sports und wird noch immer bei Tennisturnieren und -spielen auf der ganzen Welt verwendet.
Das Zeitwertungssystem: Als Tennis immer beliebter und standardisierter wurde, wurden präzisere Regeln eingeführt und Standards für das Wertungssystem festgelegt. Im Jahr 1877 legte der All England Croquet Club (später bekannt als All England Lawn Tennis and Croquet Club) die Regeln für das erste Wimbledon-Turnier fest und übernahm das Punktesystem, das wir heute kennen.